Newsletter #202: Der Angriff auf die demokratische Infrastruktur.
Der Campaigning-Newsletter am Montag mit den Links der Woche.
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Angriff der Trump-Regierung auf demokratische Institutionen wird jetzt auf die Infrastruktur der US-Demokraten erweitert: Ende vergangener Woche wurden Ermittlungen gegen ActBlue eingeleitet, die Grundlage für viele Kampagnen der US-Demokraten und deren Fundraising. Mehr dazu unten in den Links. Außerdem: Gegen Meta (und Apple) wurden von der Europäischen Kommission Strafzahlungen wegen Verstößen gegen den Digital Markets Act verhängt. Auch dazu gibt es unten in den Links mehr Kontext. Daneben natürlich auch viele weitere Links; viel Spaß beim Lesen!
Wie immer gilt: Den Newsletter am besten an andere weiterleiten. Oder auf LinkedIn oder Bluesky teilen. Vielen Dank!
Eine gute Woche
Nicolas Schwendemann
Wer den Newsletter weitergeleitet bekommen hat, kann direkt hier abonnieren.
Campaigning und Kommunikation.
ActBlue ist seit vielen Jahren eine sehr wichtige – vermutlich die wichtigste – Basis für das Fundraising und die Mobilisierung der US-Demokraten. Jetzt hat die Trump-Regierung zur Attacke auf ActBlue geblasen und Untersuchungen einleiten lassen, ob über Strohmänner und -frauen Spenden platziert wurden. Zur Bedeutung der Plattform: Allein im ersten Quartal des Jahres wurden über 400 Millionen US-Dollar über die Technologie von ActBlue gespendet.
Die mexikanische Regierung hat angeordnet TV-Werbespots der US-Regierung zu stoppen, weil sie diskriminierend sind und zur Gewalt gegen Menschen auf der Flucht ermutigen könnten. Schlimme Spots.
Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Digital Markets Acts (DMA) erstmals Strafzahlungen verhängt, weil Apple und Meta gegen die geltenden Regeln verstoßen haben (500 und 200 Millionen US-Dollar). Der DMA regelt, dass User:innen der Verwendung persönlicher Daten durch die Plattformbetreiber freiwillig zustimmen müssen. Meta hatte diese Möglichkeit zum Opt-Out nur gegen regelmäßige Gebühren eingeräumt. Jetzt wurde entschieden, dass dieser “pay-or-consent” Mechanismus User:innen keine freie Wahlmöglichkeit gibt, ob sie personalisierte Werbung ausgespielt bekommen möchten. Eine ausführliche Einordnung gibt es hier bei TechPolicy, eine etwas knappere hier bei Politico. Die Reaktion des Chief Global Affairs Officer von Meta, Joel Kaplan, ist insofern interessant, als dass Meta die Strafzahlung als Zoll framen will. Mehr Kontext dazu auch in der Zeit.
X senkt offenbar gezielt die Reichweite von Accounts, die Elon Musk kritisieren.
Auf der Grundlage von Daten des Lobbyregisters hat heise online die Lobbyausgaben zusammengefasst, die dort gemeldet wurden – insgesamt fast eine Milliarde Euro. Die Ausgaben dürften insgesamt eher noch höher liegen, weil die Unternehmen die Zahlen selbst melden. Das Lobbyregister hat jetzt übrigens eine API, gute Sache.
Das Weizenbaum-Institut hat neue Zahlen zu politischer Partizipation und bürgerschaftlichem Engagement erhoben. Im vergangenen Jahr war fast jeder Fünfte einmal demonstrieren, viele andere Formen der Beteiligung sind allerdings rückläufig. Hier gehts zum Report.
Lokalmedien stehen weiter unter Druck. Für dieses Forschungsprojekt wurden lokaler Informations- und Kommunikationsstrukturen untersucht, mit dem Ziel ein Leitbild für kommunale Kommunikationspolitik zu entwickeln.
In New York zeigt Schneps Media wie man mit hyperlokalen News trotzdem erfolgreich sein kann. Wie das geht, erzählt CEO Josh Schneps im Podcast bei
.Große Network-Agenturen konsolidieren gerade großzügig – warum darin eine Chance für spezialisierte kleinere Agenturen liegen kann und was DE&I damit zu tun hat, kann in diesem Kommentar nachgelesen werden.
Den Newsletter Understanding TikTok von
habe ich hier schon häufiger mal verlinkt, die letzte Ausgabe mit dem vielversprechenden Titel Bombombini Brainrotini fand ich sehr lesenswert.Malin Schulz, stellvertretende Chefredakteurin und Artdirektorin der Zeit, im Interview.
Der Gründer des “Diary of a CEO”-Podcasts Steven Bartlett hat Kooperations-Angebote in der Höhe von 100 Millionen US-Dollar ausgeschlagen. Er wird wissen, warum.
Schön.
Dieser Schreibtisch von Teenage Engineering (und auch alles andere).
+++ Den Newsletter weiterleiten und anderen eine Freude machen! +++
+++ Ich beantworte alle Mails, die mich von dieser Adresse erreichen. Also bei Fragen oder Anmerkungen einfach auf den Newsletter antworten +++