Newsletter #149: Die Linke mit neuem Design.
Der Campaigning-Newsletter an diesem Montag mit dem neuen Design der Linken, vielen Insights zur Klimakommunikation und einem Rant zu einer Kampagne der Berliner Landesregierung.
Guten Tag,
gutes Design kann helfen, ein Zeichen zu setzen und Marken in Zeiten der Krise neu zu positionieren. Insofern hätte sich die Linke keinen besseren Zeitpunkt für die Einführung ihres gelungenen, neuen Designs aussuchen können. Manchmal kommen die Dinge zum richtigen Zeitpunkt zusammen.
Diese Woche außerdem: Zwei neue Studien zur Klimakommunikation - und ein Gastbeitrag mit einem Plädoyer für einen anderen Ansatz bei eben genau dieser.
Und dann noch das: Ein Rant über die neue Kampagne der Berliner Landesregierung zum Wohnungsbau der Stadt. Eigentlich halte ich mit meiner Meinung hier immer zurück, aber es ist so aus mir herausgebrochen. Viel Spaß dabei.
Wem der Newsletter trotzdem gefällt: Auf LinkedIn oder Bluesky teilen (geht auch über den Share-Button ganz unten). Oder an andere weiterleiten und für Freude am Montagmorgen sorgen! Ich bin jetzt auch auf Bluesky, wer mag, kann mir hier folgen.
Viel Spaß beim Lesen!
Eine gute Woche
Nicolas Schwendemann
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Campaigning und Kommunikation.
Die Linke hat ihr Erscheinungsbild erneuert - hier ein Beitrag vom vergangenen Parteitag und hier eine Übersicht zum neuen Designsystem, das liebevoll Lissi getauft wurde. Insgesamt ist das eine sehr gelungene neue Gestaltung; die Marke wurde modernisiert und bleibt sich treu. Beachtenswert auch, wieviel Wert auf das Motiondesign gelegt wurde; das habe ich so noch bei keiner anderen Partei in Deutschland gesehen.
Wie selten Klimawandel und die Krise der Biodiversität im Fernsehen vorkommen, wurde für eine neue Studie der Malisa-Stiftung ermittelt. Mit drastischen Ergebnissen: Der relative Anteil von Inhalten zum Klimawandel liegt nur bei 1,8% der Sendeminuten insgesamt, der Anteil von Biodiversität sogar nur bei 0,2%.
Für eine ähnliche Studie des Reuters Institute wurde für mehrere Länder, darunter Deutschland, ermittelt, wie Zuschauer:innen Nachrichten zur Klimakrise rezipieren.
Wie eine veränderte Klimakommunikation politische Entscheidungsräume öffnen kann, beschreibt Carolin Friedemann, Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland.
Die neue ARD-ZDF-Onlinestudie ist online. Instagram ist jetzt das am häufigsten genutzte soziale Netzwerk in Deutschland.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin hat eine neue Kampagne gelauncht. Weil es mit dem Bauen in Berlin nicht so klappt und man ja auch als SPD seit vielen Jahren dafür verantwortlich ist, aber irgendwie mal wieder öffentlich was dazu sagen muss, aber auch nicht zu viel versprechen will, hat man sich entschlossen, den Berliner:innen zu erklären, dass es in der Stadt an Wohnraum mangelt (“Problematisierungsstrategie”). Easy: Man nehme traurig guckende KI-Testimonials (keine Zeit für ein Shooting) und schreibe launische, komisch depressive Headlines drüber (“Ich studiere im 4. Semester Wohnungsanzeigen”). Lösung? Fehlanzeige. Das ist den Verantwortlichen wohl auch irgendwann aufgefallen. Möglicherweise ist das der Grund dafür, dass man auf den Plakaten das Absenderlogo lieber weggelassen hat, sonst hätte ja noch jemand 1 und 1 zusammenzählen und darauf kommen können, wer für das Schlamassel verantwortlich ist. Man will der Landesregierung laut zurufen: “Ja dann baut sie halt, die Wohnungen!”
Was noch?
Natascha Strobel wird massiv von Rechtsradikalen bedroht, bekommt aber keinen Polizeischutz. René Engel hat deswegen eine Spendenkampagne gestartet, die dafür sorgen soll, dass sie geschützt werden kann. Schlimm, dass es scheinbar notwendig ist. Gut, dass innerhalb von 24 Stunden mehr als 20.000 EUR zusammengekommen sind. Wer noch eins drauf setzen will: Hier entlang.
Apple hat neben IBM, NBC und vielen weiteren Marken angekündigt, künftig keine Werbung mehr auf X zu schalten.
Robert Habecks Video gegen Antisemitismus wurde insgesamt über 42 Millionen mal gesehen - das ist dem Spiegel sogar eine Meldung wert.
Luxusprodukte werden teuer verkauft weil viel Geld in den Markenaufbau investiert wird - was passiert aber mit den Marken, wenn die Fälschungen so gut sind wie das Original? Oder sogar aus den gleichen Fabriken kommen, also gar keine Fälschung sind? Aus Marketingsicht könnte man vielleicht sagen: Die Differenz des Preises ist der Wert der Marke? Eine interessante Recherche der Zeit.
Schön.
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